Am 4. Februar 1871 kommt Friedrich Ebert in Heidelberg zur Welt. Als Sohn eines Schneiderehepaars wächst er im Milieu der Kleinhandwerker, Arbeiter und Tagelöhner auf. Nach der Volksschule absolviert er eine Lehre zum Sattler und geht anschließend auf Wanderschaft. In dieser Zeit schließt er sich der Sattlergewerkschaft und der SPD an. 1891 erreicht Ebert Bremen. Hier beginnt sein Aufstieg vom Sattler zum Reichspräsidenten.
In Bremen erwirbt Ebert sein politisches Rüstzeug und verinnerlicht sozialdemokratische Werte: den politischen Kampf für Verbesserungen der Lebensverhältnisse breiter Bevölkerungsschichten und soziale Gerechtigkeit. 1905 wird er in den SPD-Parteivorstand gewählt und geht nach Berlin. Hier bewährt er sich als pragmatischer Parteiorganisator und Vermittler zwischen den auseinanderdriftenden Parteiflügeln.
Die Revolution von 1918/19 besiegelt den Untergang des kaiserlichen Obrigkeitsstaats. In dieser entscheidenden Phase übernimmt Friedrich Ebert historische Verantwortung und gestaltet den Übergang von der Revolution in die Republik. Hauptziel Eberts und der SPD ist die Demokratisierung der Gesellschaft. In einer Zeit der Unsicherheiten und Gefährdungen der jungen Republik stellt Ebert die Weichen für die parlamentarische Demokratie.
Am 11. Februar 1919 wird Ebert zum Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt. Als erstes demokratisches Staatsoberhaupt in Deutschland steht er vor außergewöhnlichen Herausforderungen: Der Versailler Vertrag, zerbrechende Koalitionen, Angriffe rechter Putschisten auf die Demokratie, politische Morde. Mit seiner am Allgemeinwohl orientierten und kompromissbereiten Politik steuert Ebert die junge Republik durch vielfältige Krisen und verteidigt sie gegen ihre Feinde.
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte